DSGVO – Das Super Gesetz Voll Oxymora

Die tägliche Arbeit mit unseren Daten ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Probleme mit dem Datenschutz wurden bis heute unter den Teppich gekehrt. Doch jetzt wird alles besser, dank der DSGVO – und der Wahnsinn bekommt endlich einen Namen!

Viele Kleinunternehmer können sich bis heute unter der Bezeichnung nichts vorstellen. Das wird sich jedoch schlagartig ändern, sobald der erste Bußgeldbescheid wegen eines Verstoßes ins Haus flattert.

Für die Monopolisten, hat sich bereits vieles geändert. Ein Damoklesschwert, in Form einer 20 Mio. Euro Strafe, soll da wahre Wunder wirken. Aber selbst der Bäcker des Vertrauens, muss sich wohl oder übel mit der Thematik beschäftigen, um hier nicht unter die Räder zu geraten.

Doch was nützt es, wenn die Gesetzesschreiber keinerlei technisches Verständnis mitbringen und von uns Technikern verlangen, eine technische Lösung, für einen schwammigen Gesetzestext zu finden? Eine geschlossene Frage an einen Rechtsanwalt wird mit einem 15-minütigen Vortrag voll mit Oxymora beantwortet.

Warum nicht Experten wie Max Schrems an solchen delikaten Reformen beteiligen? Wer sich im Metier auskennt, könnte mit seiner Beraterqualität einen nachvollziehbaren und vor allem realisierbaren Weg vorschlagen. Stattdessen beschäftigen sich die üblichen Allrounder der Politik mit einem Thema, von dem sie selbst keinen Tau haben – doch dafür gibt’s den clubinternen Experten. (Bei dem dann genau das herauskommt.)

Möglicherweise müssten wir uns ja über die DSGVO gar nicht so viele Gedanken machen, wenn uns unserer Kommunikationspromiskuität nicht dazu zwingen würde, all unsere Fingerprints im Netz abzusondern. Solange Alexa & Co mit regem Absatz gekauft und in unseren Häusern und Wohnungen Einzug finden, brauchen wir uns über das Thema Datenschutz nicht unterhalten. Alle wollen alles von allen wissen und Alexa, Facebook, WhatsApp und Co werden zu unseren Seelsorgern, denen wir alles erzählen.

Die Verantwortung dafür wollen wir jedoch nicht übernehmen – darum soll sich das Unternehmen kümmern, denen wir unsere geheimsten Gedanken erzählen. Und um das zu gewährleisten, wurde die DSGVO aus dem Boden gestampft. Jedoch wird diese an der eigentlichen Problematik nichts ändern.

Die Digitalisierung schreitet kontinuierlich voran und ur-plötzlich bemerkt die Politik, dass die (Daten)Sicherheit unserer Bevölkerung nicht gewährleistet ist. Worüber rede ich eigentlich seit fünf Jahren?! Ein Gesetz wird verabschiedet, das keinem der Beteiligten einen spürbaren Vorteil verschafft oder schützt. Kleine Unternehmen dürfen nun mit großen Bußgeldern rechnen, Techniker laufen mit rauchenden Köpfen durch die Firmen und der Gesetzgeber klopft sich auf die Schulter und spricht von Datensicherheit, die er dank DSGVO jetzt gewährleistet.

Wenn dann aber doch delikate Daten über Personen im Netz an ungewollter Stelle erscheinen und vielleicht die eine oder andere peinliche Rechtfertigung verlangen, dann ist natürlich immer das Unternehmen schuld, welches die Daten sammelt, und niemals der eigene Voyeurismus, der uns dazu antreibt, ständig und alles im Netz abzusondern. Darüber könnte man ja auch mal nachdenken. Wenn’s nicht so kompliziert wäre.

Trotz, oder vielleicht gerade wegen all dieser Kritik, gibt es Datenschutzexperten wie mich, die sehr bemüht sind, Lösungen für Unternehmen jeder Größe zu finden.

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